Berimbau Atabaque Caxixi Pandeiro
 

Capoeira Angola

ist ursprünglich eine lebendige Tradition der schwarzen Bevölkerung Brasiliens. Die treffendste Beschreibung dieses komplexen Rituals ist Kampftanz oder auch Kampfspiel, welches von verschiedenen Musikinstrumenten und Gesängen begleitet wird. Das Kampfspiel ist sowohl Kunstform als auch soziale Bewegung. Ende der 1980er Jahre fand Capoeira Angola den Weg in die Metropolen Europas und ist mittlerweile eine weltweite Bewegung von Vereinen, Schulen, Institutionen, aber auch Inhalt akademischer Forschung und vielfältiger medialer Dokumentation.

Im Training eingeübte Sequenzen, die dem Angriff und der Verteidigung dienen werden nach festen Regeln ausgespielt. Das Kernelement der Ausführung, bzw. ihr gestaltender Rahmen bietet die „Roda“, im Brasilianischen bedeutet dies Kreis oder Runde. Der Kreis wird gebildet von acht Instrumenten und allen weiteren MitspielerInnen, die auf dem Boden sitzen. Es gibt einen Vorgesang, der von allen Beteiligten erwidert wird, jeweils zwei SpielerInnen bewegen sich im Kreis zum Rhythmus der Instrumente. Im Spiel sind die Elemente „Mandinga“ und „Malicia“ von tragender Bedeutung. Es handelt sich hier um „den Zauber“ und „die List“ als wichtigste Kampftechniken. Die Kampftechniken werden tänzerisch zum Rhythmus der Musik angewandt, schnelle Aktionen und Reaktionen wechseln sich ab, Geschicklichkeit, Körperbeherrschung, Kreativität und gute Reaktionsfähigkeit bestimmen das eigene Spiel. Geleitet wird die Roda von einer erfahrenen Person mittels der Gunga. Die Gunga ist eines der Hauptinstrumente, ein Musikbogen afrikanischen Ursprungs. Die verschiedenen Ebenen, das Spielen der Instrumente, der Gesang und die tänzerisch ausgeführten Bewegungen verleihen der Capoeira Angola eine ihr eigene Komplexität. Alle den Kreis bildenden Personen sollen wenigstens einmal ein „Jogo“, d.h. ein Spiel im Kreis bestreiten, auf den verschiedenen Instrumenten musizieren und sich kontinuierlich an den Wechselgesängen beteiligen. Ziel einer Roda ist die Bildung der Gemeinschaft. Im Idealfall beeinflussen sich Spiel, Musik und Gesang und erzeugen eine dichte Atmosphäre, in der die einzelnen Agierenden immer durch die Gruppe getragen werden.

 

 
Layout: Mira Moroz | Impressum by Chamada de Mandinga © | letzte Aktualisierung: 08.10.2007